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Pilotprojekt der Kita-Sozialarbeit: Soziales Kompetenztraining in der protestantischen Kita Thaleischweiler-Fröschen

In der Praxis der Kita-Sozialarbeit zeigt sich, dass Kinder im Kindergartenalter Gefühle oft unmittelbar und intensiv erleben. Sie sind häufig mit ihren Emotionen überfordert und reagieren in Streitsituationen mitunter sehr aufgewühlt. Nicht selten kommt es in solchen Konfliktmomenten unter Kindern deshalb zu Handgreiflichkeiten, Geschrei oder unschönen Worten. Wechselseitige Anschuldigungen und Vorwürfe sowie unhöfliche Aussagen oder Beleidigungen werden dabei in ihrer verletzenden Wirkung oft unterschätzt. Insbesondere beim Wechsel von der Kita in die Grundschule werden Kinder mit vielen neuen Herausforderungen konfrontiert, die auch mit Frustrationen einhergehen können.

Um Kindern einen bewussten Zugang zu ihren Gefühlen zu verschaffen, sie mit hilfreichen Fähigkeiten für künftige Konflikte zu wappnen und sie für Umgangsformen in Streitsituationen zu sensibilisieren, entwickelte die Kita-Sozialarbeit ein soziales Kompetenztraining für die Altersgruppe der Vorschulkinder.

Im Sommer 2024 startete die Pilotphase des Kompetenztrainings mit den Vorschulkindern der protestantischen Kita in Thaleischweiler-Fröschen. 23 Kinder nahmen teil. Im ersten Teil des Trainings begaben sich die Vorschulkinder wöchentlich mit den Kita-Sozialarbeiterinnen Melissa Cronauer und Jana Schäfer als Gefühlsdetektive auf „Spurensuche“ und lernten dabei wesentliche Emotionen kennen. Dabei machten sich die Kinder spielerisch mit möglichen Ursachen für Gefühle sowie mit Möglichkeiten vertraut, Emotionen zu regulieren.

Anfang 2025 schloss sich der zweite Projektteil mit dem Titel „Wir lernen Giraffisch“ an, der darauf abzielte, den angehenden Schulkindern in wöchentlichen Treffen die Giraffen- und die Wolfsprache näherzubringen. Dabei handelt es sich um eine von Marshall Rosenberg skizzierte kindgerechte Art des gewaltfreien Kommunizierens.

Um den Eltern einen bestmöglichen Einblick in die jeweiligen Projekteinheiten zu gewähren und Anregungen für die Unterstützung der Kinder im familiären Alltag zu geben, gestalteten die Kita-Sozialarbeiterinnen Präsentationen, die auf dem Bildschirm im Eingangsbereich der Kita gezeigt wurden. Zudem gab es Einzelgespräche mit den Eltern, die die individuelle Entwicklung der Kinder in den Blick nahmen und Tipps für den  familiären Alltag lieferten.

Gut gerüstet, sozusagen als Expertinnen und Experten der Gefühle und der Giraffensprache, können die künftigen Erstklässler nach den Sommerferien nun in die Grundschule starten.