Erfreuliche Nachricht zum Jahresbeginn: Der Landkreis Südwestpfalz hat im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Zukunft Region“ den erhofften Förderbescheid erhalten. Grundlage ist die Förderrichtlinie zum Aufbau regionaler Verbünde zur Erstellung und Erprobung regionalpolitischer Zukunftskonzepte und damit verbundener Umsetzungsprojekte. Konkret geht es in der Südwestpfalz um das Projekt „Bioenergie-Strategie Südwestpfalz“ (BiSS). Der Landkreis erhält einen Betrag von knapp 240.000 Euro, was einer Förderquote von 90 Prozent entspricht. Der Eigenanteil des Landkreises beträgt rund 26.500 Euro. Die Gesamtkosten des auf zwei Jahre angelegten Projekts gliedern sich in Personalausgaben von 100.000 Euro, Ausgaben für Weiterbildungsmaßnahmen von 1500 Euro, Ausgaben für Sachmittel (160.000 Euro) und Ausgaben für Machbarkeitsstudien (5000 Euro). „Unsere Bemühungen im Bereich Klimaschutz und regionaler Wertschöpfung zahlen sich aus“, freuen sich Landrätin Dr. Susanne Ganster und der Dritte Kreisbeigeordnete Manfred Seibel über die Förderung. Strukturschwache Kommunen und Gebietskörperschaften aus ganz Deutschland konnten sich an dem Wettbewerb beteiligen.
Die „Bioenergie-Strategie Südwestpfalz“ (BiSS) zielt darauf ab, durch die Erschließung der vielfältigen ungenutzten Biomassepotenziale im Landkreis zur Stärkung der regionalen Wirtschaft beizutragen. „Der Landkreis Südwestpfalz, geprägt durch das Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald, ist aufgrund seiner waldreichen und landwirtschaftlich genutzten Flächen ideal für die Nutzung von Bioenergie“, erläutert der Kreisbeigeordnete Manfred Seibel. BiSS konzentriert sich auf die nachhaltige Nutzung von Agroforstsystemen, Waldreststoffen und holzartiger Grünschnitt, die als Rohstoffe zur Wärmeversorgung über Nahwärmeverbünde dienen können. Die dadurch wachsende regionale Wertschöpfung verstärkt zugleich die Klimaschutzbemühungen im Wärmesektor.
Der Landkreis, der das Projekt angestoßen hat und koordiniert, wird in Zusammenarbeit mit (über-)regionalen Partnern wie den Verbandsgemeinden, der kreiseigenen Energiegesellschaft Südwestpfalz mbH, dem Umwelt-Campus Birkenfeld (Institut für angewandtes Stoffstrommanagement IfaS) und der Nachhaltigkeitswerkstatt Naweco die strategische Entwicklung und Umsetzung der Bioenergiemaßnahmen vorantreiben. Dabei sollen relevante Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Produktion, Aufbereitung, Logistik, Verwertung) vernetzt werden, auch die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises werden eingebunden. Geplant sind unter anderem Workshops, Zukunftslabore und eine Zukunftskonferenz Wärme, um Wissen auszutauschen, Investitionen anzustoßen und die regionale Wirtschaft zu stärken. Eine detaillierte Potenzial- und Marktanalyse rundet das Projekt ab.
BiSS verfolgt das Ziel, durch die Nutzung lokaler Bioenergiepotenziale konkrete Wertschöpfungseffekte zu erzielen, indem beispielsweise weniger fossile Energieträger importiert werden müssen und zudem neue Berufsperspektiven im ländlichen Raum entstehen. Weitere Schlagworte sind Klimaresilienz, Lebensqualität und gesellschaftlicher Zusammenhalt, denn die Bevölkerung wird aktiv eingebunden. Von den Erkenntnissen und Erfahrungen aus dem Projekt sollen künftig auch andere ländliche Regionen profitieren – so werden energetische Unabhängigkeit und wirtschaftliche Stabilität auch über die Grenzen der Südwestpfalz hinaus gefördert. „Die Südwestpfalz geht als Modellbeispiel voran“, betont der Kreisbeigeordnete Manfred Seibel.
Der Wettbewerb „Zukunft Region“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz hat die Stärkung der Wirtschaftskraft insbesondere strukturschwacher Regionen zum Ziel. Diese Regionen werden darin unterstützt, ihre Potenziale stärker zu nutzen und sich strategisch neu aufzustellen, was auch dem gesellschaftlichen Zusammenhalt dienen soll. Zudem unterstützt er die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Der Wettbewerb ist Bestandteil des 2020 eingerichteten „Gesamtdeutschen Fördersystems für strukturschwache Regionen“ (GFS). Unterstützt werden beispielsweise Vorhaben zur Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und regionalen Wertschöpfung oder zur Nutzung von Wertschöpfungspotenzialen im Zusammenhang mit dem Ausbau Erneuerbarer Energien.
Hier gibt es weitere Infos zum Bundeswettbewerb: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/zukunft-region.html.