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Bürgerforum zu Nahwärmenetzen: Wärmewende vor Ort mitgestalten 

„Die Resilienz gegen externe wirtschaftliche Schocks soll und muss verbessert werden, gleichzeitig wollen wir die Wertschöpfung in der Region erhöhen, gerade im Sektor der Wärmeerzeugung und -versorgung“, erläutert der Kreisbeigeordnete Manfred Seibel. Gemeinsam mit den Projektpartnern, dem Institut für Angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) und NAWECO, werden dabei folgende Schwerpunkte gesetzt:

  • Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, insbesondere Agroforstsysteme
  • Klimaschutz, insbesondere eine Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien
  • die Erhöhung der regionalen Wertschöpfung

Als Teil dieser Strategie untersucht das Förderprojekt im Landkreis Südwestpfalz mögliche Standorte für Nahwärmenetze, ein lokales Leitungssystem, welches zum Beispiel mehrere öffentliche oder gewerblich genutzte Gebäude sowie Wohngebäude mit Wärme versorgt. Eine Heizzentrale stellt die notwendige Energie zur Verfügung. Im Sinne von Klimaschutz und Zukunftsfähigkeit kommen dort erneuerbare Energien zum Einsatz, perspektivisch etwa Holz-Hack-Schnitzel aus regionalen Agroforstsystemen, Waldrestholz oder auch Solarthermie.

Ein entsprechendes Bürgerforum informierte am 5. November in der Kreisverwaltung grundsätzlich über Möglichkeiten von Nahwärmenetzen. Anhand ausgewählter potenzieller Standorte im Landkreis sowie konkreter Praxisbeispiele wurde aufgezeigt, wie eine Umsetzung gelingen kann. Des Weiteren wurden Impulsvorträge zum Thema Nahwärmenetze und erste Potenzialanalysen im Projekt „Zukunft mit Dorfwerten“ vorgestellt und diskutiert. Da derartige Netzlösungen für Bürger eine alternative Möglichkeit der Wärmeversorgung gegenüber Individuallösungen darstellen, wollte die Veranstaltung dazu beitragen, gemeinsam Fragen und Interessen mit Blick auf Nahwärmelösungen zu erörtern.

Interessierte Bürger und Ratsmitglieder nutzten die Gelegenheit, sich über aktuelle technische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Praxisbeispiele zu informieren. Besonders groß war das Interesse an der seitens des IfaS durchgeführten Wärmekartierung, die für alle 84 Ortsgemeinden im Landkreis erstellt wird. Diese zeigt unterschiedliche Potenziale für Nahwärmenetze auf Basis von Wärmeverbräuchen auf. Mithilfe der Anwesenden konnten die Ausgangslagen für unterschiedliche Ortsgemeinden konkretisiert werden. Dabei wurde deutlich, dass nicht in allen, aber doch vielen Ortslagen gute Möglichkeiten bestehen, Nahwärmenetze als eine Möglichkeit zur Wärmewende vor Ort in Betracht zu ziehen. Im weiteren Verlauf des Projekts sollen Umsetzungsmöglichkeiten in Form von Projektskizzen konkretisiert werden. Weitere Informationsveranstaltungen zum Thema folgen.

Das Projekt „Zukunft mit Dorfwerten“ wird innerhalb des Programms „Region gestalten“ durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung mit rund 700.000 Euro zu 100 Prozent gefördert. Weiterführende Informationen zum Projekt und weiteren Veranstaltungen gibt es im Internet: www.zukunft-mit-dorfwerten.de