Dörfer brauchen Orte, an denen sich die Bürgerinnen und Bürger treffen können, an denen soziales und kulturelles Leben stattfindet und Freizeitaktivitäten angeboten werden. Dafür gibt es doch Dorfgemeinschaftshäuser und Vereinsheime, möchte man meinen. Doch diese werden in der Regel die wenigste Zeit genutzt. Wenn es ein Netzwerk an Akteuren gäbe, könnte man möglicherweise mehr Angebote schaffen und somit die Dorfkultur in ihrer Vielfalt erhalten und stärken.
Das ist die Grundidee, mit der sich der Landkreis Südwestpfalz zusammen mit 95 weiteren Orten und Regionen in ganz Deutschland erfolgreich beim neuen Förderprogramm Aller.Land beworben hat.
Unter dem Titel „Gemeinschaftsorte guten Zusammenlebens schaffen“ soll bis Jahresende ein Verständnis dafür entwickelt werden, was solche Orte ausmacht, wie sie ausgewählt und inhaltlich ausgestaltet werden können. Die Basis dafür soll ein Netzwerk lokaler (Kultur-)Akteure bilden.
Hierzu wird es im Laufe des Jahres weitere öffentliche Veranstaltungen und Netzwerktreffen geben. Vorgesehen ist darüber hinaus die Erprobung eines solchen Ortes, indem dort eine kulturelle Veranstaltung stattfindet. Die im Lauf dieses Jahres erarbeiteten Ergebnisse sollen als Blaupause dienen, um in den kommenden Jahren solche Orte im gesamten Landkreis zu entwickeln. Auch die bereits gesammelten Erkenntnisse aus dem Zukunfts-Check Dorf fließen in den Prozess mit ein.
Im Idealfall werden an diesen Gemeinschaftsorten durch Kultur-, Bildungs- und Freizeitangebote für alle Altersgruppen die örtlichen Traditionen mehr ins Bewusstsein gerückt und durch die Vernetzung von lokalen (Kultur-)Akteuren die noch vorhandene kulturelle Vielfalt dauerhaft gesichert. Durch die Schaffung dieser Gemeinschaftsorte guten Zusammenlebens soll eine fruchtbare Symbiose von Kultur und Begegnung entstehen – das kulturelle Leben wird bereichert, das Angebot für die Bürger umfangreicher gestaltet und der Ort somit lebendiger und attraktiver.
Bei der Auftaktveranstaltung am 03.06.2024 wird die Programmidee mit ihren Inhalten und Zielsetzungen sowie dem geplanten Prozessverlauf detailliert vorgestellt. Gleichzeitig soll die Veranstaltung dazu dienen, den Grundstein für das Akteurs-Netzwerk zu legen. Der Bund fördert die Entwicklungsphase zur Erarbeitung des Konzepts mit 40.000 Euro. Anfang nächsten Jahres werden aus den 96 vom Bund anerkannten Konzeptideen insgesamt 30 für eine fünfjährige Anschlussförderung ausgewählt. Das bedeutet: Je besser das Konzept, desto größer die Chance, dass durch die zusätzliche Förderung auch die Umsetzung gelingt.
Aus organisatorischen Gründen wird um eine kurze formlose Anmeldung bis 27.05.2024 per Mail an m.rebmann@lksuedwestpfalz.de gebeten. Unter http://aller-land-swp.de/ und unter https://www.allerland-programm.de/ finden Interessierte mehr Informationen zum Projekt.
Hintergrund Förderprogramm Aller.Land
„Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ ist ein Förderprogramm für Kultur, Beteiligung und Demokratie. Es richtet sich an ländliche, insbesondere strukturschwache ländliche Regionen in ganz Deutschland. Das Programm wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Programmpartner ist das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI). Aller.Land ist Teil des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und regionale Wertschöpfung (BULE plus). Der Bund stellt für das Programm Mittel in Höhe von bis zu 70 Millionen Euro bereit. Für die Entwicklungsphase, die Ende des Jahres endet, erhalten alle Teilnehmerregionen 40.000 Euro für die Entwicklung einer ersten Konzeption. Für 30 ausgewählte Regionen stellt der Fördermittelgeber ab Juli 2025 im Rahmen einer fünfjährigen Umsetzungsphase jeweils bis zu 1,5 Mio. Euro Fördergelder (90% Förderung) zur Verfügung.