Für eine nachhaltige Landwirtschaft in der Südwestpfalz
Interessierte Landwirte waren im Februar 2024 zu einem Workshop in den Kreistagssaal der Kreisverwaltung Südwestpfalz eingeladen. Dessen Ziel war es, gemeinsam die Weichen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft in der Südwestpfalz zu stellen. Der Workshop wurde von zwei Experten des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) vom Umwelt-Campus Birkenfeld begleitet. Im Fokus standen dabei die Anbau- und Bewirtschaftungstechniken sowie ökonomische Kennwerte der Agroforstwirtschaft. Die Veranstaltung bot ausreichend Raum für Diskussionen und die Erörterung von Chancen und Risiken dieses innovativen landwirtschaftlichen Ansatzes.
„Agroforstsysteme, die die Integration von Gehölzen in landwirtschaftliche Flächen vorsehen, gehen weit über die Produktion von Rohstoffen und Lebensmitteln hinaus.“, deutet Landrätin Dr. Susanne Ganster auf die Chancen und das Ausräumen regionaler Risiken in den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales hin.
Der Workshop der Kreisverwaltung im Rahmen des Projekts Zukunft mit Dorfwerten hebt das enorme Potenzial von Agroforstsystemen in der Südwestpfalz hervor. „Diese Systeme können nicht nur einen erheblichen Beitrag zum Erosions- und Hochwasserschutz leisten, sondern auch erneuerbare Wärmequellen bereitstellen und die regionale Wertschöpfung fördern.“, nennt Manfred Seibel, 3. Kreisbeigeordneter drei konkretere Felder, die es ermöglichen sollen, einen Mehrwert für die Region zu erreichen.
Die Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle für die Zukunftsfähigkeit der Region, insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels und steigender Extremwetterereignisse. Agroforstsysteme bieten nicht nur einen nachhaltigen Ansatz zur Bewältigung dieser Herausforderungen, sondern tragen auch zu einer diversifizierten Einkommensquelle für Landwirte bei. Diese innovative Form der Landnutzung fördert nicht nur die ökologische Vielfalt, sondern kann auch zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und zur Stärkung der lokalen Wirtschaft beitragen. Die Verwendung von Agrarholz in kommunalen Wärmenetzen stellt dabei eine zweite Säule dar, die neue Wirtschaftskreisläufe schafft, die die Region mit nachhaltiger und kostenstabiler Wärme versorgen und gleichzeitig die Wertschöpfung vor Ort halten.
„Die Integration von Gehölzstreifen in die landwirtschaftliche Produktion, auch bekannt als Agroforstwirtschaft, ist ein vielversprechender Ansatz für eine resilientere und nachhaltigere Landwirtschaft in der Südwestpfalz“, betont Jörg Böhmer vom IfaS. „Unser Workshop hat gezeigt, dass Agroforstsysteme nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bieten können. Jetzt ist es an der Zeit aktiv zu werden, um diese Potenziale zu nutzen und die Grundlagen für eine zukunftsweisende Landwirtschaft zu schaffen.“