„Ziel ist die Entwicklung eines naturnahen Lebensraums mit standortheimischen Gehölzen, die ohne den menschlichen Einfluss naturgemäß an diesem teils anmoorigen Standort vorkommen würden“, teilt Raphael Philipp von der Unteren Naturschutzbehörde mit. „Aus ökologischer Sicht gehören diese Nadelhölzer nicht in dieses feuchtnasse Bachtal – sie wurden hier allerdings vor vielen Jahrzehnten von Menschenhand gepflanzt. Ohne den geplanten Eingriff würden die Bestände noch viele weitere Jahre überdauern und diesen ökologisch besonderen Standort weiterhin negativ beeinflussen.“
Denn die derzeit stockenden, flachwurzelnden Fichten entziehen den feuchtnassen Böden enorme Mengen an Wasser, was die Entwicklung naturnaher Lebensräume und standortgerechter Pflanzengesellschaften erschwert. Die schwere Zersetzbarkeit der Baumnadeln führt zu einer mächtigen Nadelstreuauflage auf dem Boden, die die Ansiedlung standortgerechter Arten behindert und den Boden versauern lässt. Aufgrund der dichten Nadelbaumkronen dringt zudem nur wenig Licht auf den Boden.
Nach der Holzentnahme werden Teile der Fläche mit standortgerechten Baumarten wie der Schwarz-Erle aufgeforstet. Eine gezielte Förderung bereits vorhandener, heimischer Arten soll die naturnahe Entwicklung zusätzlich sicherstellen. Standortfremde Pflanzen wie junge Fichten werden in den nächsten Jahren regelmäßig beseitigt.
Die Maßnahme ist mit der Oberen Naturschutzbehörde des Landes abgestimmt und wird durch Fördergelder der Stiftung Natur und Umwelt (SNU) in Mainz finanziert. Ein Teil des Fördergeldes wurde verwendet, um die Fläche Privateigentümern abzukaufen.
Das Forstamt Wasgau schließt sich dem Waldumbau auf eigener Fläche an und unterstützt die Untere Naturschutzbehörde bei der technischen Umsetzung.
Während der Holzernte werden sensible Bereiche nicht befahren. Die Bäume werden dort mit Motorsägen gefällt und dann mit Hilfe eines Seilschleppers an die befahrbare Trasse gezogen. Das ist bei sensiblen oder unbefahrbaren Standorten üblich. Außerhalb der extrem nassen Bereiche werden die Stämme auf Rückegassen an den Waldweg gebracht, wo sie aufgearbeitet und zerlegt werden. Die anschließende Aufforstung ist für die nächste Pflanzperiode im kommenden Herbst/Winter angedacht. Bereits vorhandene Laubgehölze sowie sonstige naturnahe Bereiche werden belassen.
Das beigefügte Foto gibt einen Einblick in den aktuellen Waldzustand. Wegen der mächtigen Nadelstreuauflage können sich Pflanzenarten nur schwer ansiedeln, sodass große vegetationsfreie Bereiche ausgebildet sind (links im Bild zu sehen). Naturnahe Pflanzeninseln wie rechts im Bild werden belassen und sollen sich später weiter ausbreiten.