AbsolventInnen der Universität Landau stellen aus.
Die ursprüngliche Ausstellung Irmi Obermeyer und Silvia Jung-Wiesenmayer musste aus gesundheitlichen Gründen abgesagt werden.
Die Vernissage am 23.04.2023 um 11:30 Uhr wird von der Kreismusikschule musikalisch umrahmt. Rainer Kaufmann, seit 2017 Hauptberuflicher Kunstdozent für Zeichnung, Malerei und Fotografie am Campus Landau der Universität Koblenz-Landau, führt interessiertes Publikum in die Ausstellung Tapetenwechsel ein.
Unter dem Titel Tapetenwechsel zeigen fünf Studierende und ehemalige Studierende des Instituts für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst Landau einen Einblick in ihre Arbeiten:
- Lina Götz lotet in ihren Malereien die Grenzen zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion aus. Ihre künstlerische Untersuchung richtet sich auf Fragen und den Zusammenhang aus Gesellschaft und Individuum.
- Vanessa Bernadette Leininger beschäftigt sich mit Malerei, Keramik und Fotografie. Die neuste Cyanotypie-Serie zeigt architektonische Überlagerungen in Kombination mit perspektivischen Ansichten. Für ihre Keramikgefäße setzt sie sich mit der Oberflächengestaltung auseinander, indem sie mit einer Mixed Media-Raku-Technik arbeitet.
- Juliana Steca nutzt alltägliche Dinge wie Schallplatten oder Milchtüten für ihre experimentellen Druckgrafiken. Sie spielt dabei mit dem Konzept der Leere und Fülle, mit Ganzheit und Segmentierung, mit dem Verteilen von Flächen und dem Umreißen spannender Formen.
- Chantal Belle Volkemer lässt in den gezeigten Malereien die menschlichen Freuden und Ängste gleichermaßen sichtbar werden. Der Geschmack einer sauren Zitrusfrucht, der Geruch von warmer Haut in der Sonne, eine alte Erinnerung oder ein beklemmender Gedanke in der Nacht werden zur Grundlage ihrer Mixed-Media Werke.
- Manuel Weiland beschäftigt sich mit Malerei und Keramik. Die keramischen Statuetten erwecken den Eindruck von verfallener Antike, während in der Malerei der Fokus auf der Vereinigung von Zufälligem und Figürlichem liegt.
Mit Chantal Belle Volkemer ist eine der Künstlerinnen in Pirmasens geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur am hiesigen Hugo-Ball Gymnasium lehrt sie nun am Europagymnasium in Wörth. Innerhalb ihres Studiums hat sie sich besonders mit der Malerei, Druckgrafik und Fotografie auseinandergesetzt. Die Gemeinsamkeit ihrer Arbeiten liegt, trotz der verschiedenen Disziplinen, in der Ideenfindung und Arbeitsweise. Sie zeigen stets ein flüchtiges persönliches Gefühl und kombinieren dabei Dinge, die zunächst nicht zueinander zu passen scheinen: Der Geschmack einer sauren Zitrusfrucht, der Geruch von warmer Haut in der Sonne, eine alte Erinnerung oder ein beklemmender Gedanke in der Nacht werden zur Grundlage ihrer Werke. Sie versucht die menschlichen Freuden und Ängste gleichermaßen sichtbar zu machen und für sich selbst wirken zu lassen.
Bei der 1992 in Speyer geborenen Juliana Steca steht die Faszination für experimentelle Druckgrafik im Vordergrund. Das übergeordnete Thema ihrer Kunst ist das Umdeuten alltäglicher Dinge, um sie aufzuwerten und zu verwandeln. Anfangs eine finanzielle Notwendigkeit, entwickelte sie daraus ein künstlerisches Konzept, das sie seit langem nicht mehr los lässt. So verfährt sie frei nach Tina Stolt und deren Credo, „wenn es flach genug ist, passt es auch unter die Druckpresse“. Am Anfang des Prozesses steht bei Steca immer ein Fundstück, ein Alltagsgegenstand: eine Schallplatte, ein Milchkarton, Schneidebrett, Bierfilz, Plastikplatte. Sie begreift vorgegebene Formate dabei als Bereicherung für den weiteren Werksprozess.
Vanessa Bernadette Leininger, ist am 30.12.1993 in Annweiler am Trifels geboren; aufgewachsen in Silz, Pfalz. Ihre gezeigten Raku-Keramik Objekte sind Teil ihrer praktischen Masterarbeit des Studiengangs Bildende Kunst. Die Reihe ist durch klare Linien, ihre Oberflächengestaltung in Kombination mit Applikationen in Mixed Media Technik gekennzeichnet. Die Objekte wurden alle in der japanischen Brenntechnik Raku gefertigt und laden durch filigrane Applikationen den Betrachtenden zu verschiedenen Assoziationen ein. Was ist oben, was unten? Ist das abgebildete Realität? Ihre Cyanotypien zeigen unterschiedliche perspektivische Ansichten von architektonisch interessanten Treppenhäusern in Deutschland und aus anderen Ländern. Diese sind aufwendig mittels Eisenblaudruck (Edeldruckverfahren) hergestellt und fordern die Wahrnehmung des Betrachtenden heraus.
So haben alle AbsolventInnen der Universität Koblenz-Landau eine eigene kunstpädagogische Haltung entwickelt. Im Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften haben sie am Institut für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst am Campus in Landau systematische und historische Fachkenntnisse sowie ein Verständnis für kunstdidaktische Prozesse und letztlich ihren eigenen Standpunkt entwickelt. Davon wird die die Ausstellung getragen. Ihre Auseinandersetzung mit Kunstpädagogik im globalen Kontext, interdisziplinären Bezügen und digitalen Medien ergeben den Tapetenwechsel. Zu sehen und zu erleben ist dieser Tapetenwechsel täglich von 15 bis 18 Uhr in der Kreisgalerie Dahn.
Bilder oben v.l.n.r. und v.o.n.u.:
Ovocný trh, Prag (Leininger, Vanessa Bernadette; 2022; Cyanotypie/Photographie, 78 x 53 cm, eigene Fotoaufnahme);
Arachibutyrophobie (Volkemer, Chantal Belle; ; 2019; Mixed Media, 42x 103 cm, eigene Fotoaufnahme);
black/blue 20211 (Weiland, Manuel; 2021; Mixed-Media auf Leinwand, 30 x 30 cm, eigene Fotoaufnahme);
ohne Titel (Götz, Lina; 2022; Acryl und Öl auf Leinwand, 50 x 100 cm, eigene Fotoaufnahme);
Mina ponor Anina (Steca, Juliana; 2022, collagraphie/Materialdruck, eigene Fotoaufnahme)