UNB-Tipp gilt auch bei PV-Dachanlagen
Dachbegrünung spielt aufgrund vielfältiger Vorteile eine wichtige Rolle beim nachhaltigen Bauen. Das gilt ebenso beim Renovieren und Sanieren. Ein begrüntes Dach hält Wasser zurück und mindert Spitzenmengen beim Abfließen, es schützt die Abdichtung des Daches vor Umwelteinflüssen, seine wärmedämmenden und kühlenden Eigenschaften sparen Energie ein, zudem verbessert es das Stadt- oder Mikroklima und fördert die Artenvielfalt.
Eine sogenannte extensive Dachbegrünung mit 5 bis 15 cm Schichtaufbau ist auf flachen und Dächern bis 45 Grad Neigung möglich. Sowohl kleine Dachflächen auf Garagen, als auch großflächige Gebäudedächer können begrünt werden, informiert die UNB. Baurechtliche Vorschriften sind gegebenenfalls zu beachten.
Sind die statischen Voraussetzungen gegeben, können auch bereits bestehende Dächer mit einer Dachbegrünung versehen werden. Der Pflege- und Wartungsaufwand hängt von der gewählten Vegetationsform ab, ist im Regelfall aber gering.
Auch kleine Dachflächen können so zu einem (Teil-)Lebensraum für Insekten, wie beispielsweise Wildbienen und Schmetterlinge, oder für Vögel werden. Die ökologische Wertigkeit hängt maßgeblich davon ab, wie abwechslungsreich das Grün-Dach gestaltet wird.
Die meisten Tierarten finden sich in artenreichen Extensivbegrünungen mit unterschiedlichen Substrathöhen, in die Totholz sowie Sand- und Kiesbereiche integriert werden. Stimmen die Gegebenheiten, können sogar Vogelarten zu Dachbewohnern werden, die ansonsten auf dem Boden brüten.
Auch die Kombination einer Dachbegrünung mit einer Photovoltaik-Anlage ist nicht nur möglich, sondern für letztere sogar von Vorteil. Denn ein begrüntes Dach sorgt für wesentlich niedrigere Umgebungstemperaturen als vergleichbare Kies- oder Nacktdächer. Dadurch heizen sich die Photovoltaikmodule weniger auf, was zu einem höheren Ertrag führt. Auch muss für die Befestigung der Photovoltaikmodule nicht in die Dachstruktur eingegriffen werden, da der Begrünungsaufbau als notwendige Auflast dient und somit einen dachdurchdringungsfreien Einbau ermöglicht.
Die UNB weist zudem auf zwei Termine des UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen im Landkreis hin. Derzeit laufen im deutschen und im französischen Teil des Biosphärenreservats die zwei durch Interreg geförderte Projekte Gefährdete Tierarten – Espèces en danger, sowie Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité. Die begleitenden Veranstaltungen stehen allen Interessierten offen:
- In Erfweiler bietet die Permakultur-Praktikerin Maren Diehl den Garten-Workshop „Betreutes Wuchern – Gärtnern mit dem Klimawandel“ am Freitag, 16.06., von 15 bis 18 Uhr an. Sie erklärt und zeigt dabei, welche vielfältigen Möglichkeiten es gibt, einen Garten zu einer ökologischen Nische werden zu lassen, die widerstandsfähiger gegen Extremwetterereignissen ist.
- In Wilgartswiesen trägt Wolfram Blug, ehrenamtlicher Fledermausbotschafter des NABU Rheinland-Pfalz, am Freitag, 23.06., von 19.30 bis 23 Uhr zum Thema Fledermäuse vor. Daran schließt eine Ausflugsbeobachtung an.
Infos und Anmeldungen bei Micaela Mayer unter m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de in der Geschäftsstelle Pfälzerwald des UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen.