Kreisgalerie zeigt die Serie Vermutung
Marita Matthecks konzeptuelle Arbeiten, Acryl auf Leinwand oder Papier, entstehen und entwickeln sich in einem langen, vielschichtigen Schaffensprozess. Charakteristisch für die Werkserien ist zunächst ihre höchst reduzierte Farbchromatik. Fragmentierte, vor- und zurückdrängende beziehungsweise sich annähernde und zum Teil über den Bildrand flutende Formgebilde formieren sich stets zu neuen, komplexen Architekturen, in denen Raum, Körpervolumina und Zeit bildimmanent anschaubar wirksam sind. Sie nennt die Serie Vermutung.
Mächtig, klar, ohne narrative Notationen, die Farbskala gänzlich auf schwarz und weiß reduziert, greifen die abstrahierten Bildelemente der Werkgruppe meeting in den Raum. Lichtvolles Weiß bildet das Agitationsfeld für dunkle, schwarze, deutlich konturierte, eckige Formelemente, die dynamisch miteinander kommunizieren, ins Weiße einschneiden oder sich annähernd gar berühren, sich verbinden, um dann zugleich scheinbar schwebend vagierend sich zu entfernen.
Stets neue Formationen kreierend, tauchen Assoziationen von Architekturteilen, abstrakten Körperformen beziehungsweise fragmentierten Figuren auf. Als große Wand- und Bodeninstallation arrangiert, wird Ansicht zur Aufsicht.
Von nahezu lyrischer Anmutung sind die Unikat-Holzschnitte. Mehrere zwei bis vier hintereinander gelegte, sich überlappende, mit geometrischen Körpern oder torsohaften, zergliederten, gespalten architektonischen Elementen bedruckten Blättern, evozieren auch hier ein räumliches Davor und Dahinter.
Die Ausstellung wird am 08.01.2023 mit einer Vernissage um 11:30 Uhr von Marita Mattheck und der 1.Kreisbeigeordnete Peter Spitzer eröffnet, bei der Dr. Andrea Nisters die Arbeiten vorstellen wird. Musikalisch wird die Veranstaltung von Musikerinnen und Musikern der Kreismusikschule umrahmt. Ein Künstlergespräch ist für den 29.01.2023 ab 14 Uhr geplant.