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Gemeindeschwester plus im Landkreis Südwestpfalz

Weiter selbstständig zu Hause wohnen

Zu dieser Auffassung sind auch die Verantwortlichen im Land gelangt und unterstützen nun auch Landkreise durch die hundertprozentige Förderung von Gemeindeschwesternplus . Dieses Konzept wird bereits in wenigen Verbandsgemeinden, darunter Rodalben, erfolgreich umgesetzt. Mit der Förderzusage besetzt der Landkreis Südwestpfalz schnellstmöglich die Stelle einer Gemeindeschwesterplus mit einer berufserfahrenen Pflegefachkraft. Sie soll dafür Sorge tragen, dass Bürger ab 80 Jahren durch zusätzliche Hilfe- und Koordinationsleistungen unterhalb der Schwelle zur Pflege länger daheim wohnen können.

„Das Angebot richtet sich an Hochbetagte, die noch selbstständig zu Hause wohnen und noch nicht pflegebedürftig sind“, unterstützt Landrätin Dr. Susanne Ganster das Bestreben, Ältere möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld zu halten. „Unsere neue Kraft soll als Ansprechpartner fungieren, wenn Menschen aus diesem Personenkreis Hilfe benötigen, die nichts mit Pflege zu tun hat, die womöglich sogar ambulante oder stationäre Pflege noch für einen gewissen Zeitraum aufschiebt oder gar nicht erforderlich werden lässt.“

Die Gemeindeschwesterplus nimmt die soziale Situation in den Blick und berät kostenlos rund um die Themen Gesundheit, Ernährung, Demenz und Mobilität. Sie soll einen direkten Kontakt zu den örtlichen Stellen und Strukturen herstellen und weiterführende Hilfen vermitteln. Mit der jetzt vorliegenden Genehmigung des Ministeriums, kann der Kreis das Projekt nun starten, freut sich Landrätin Dr. Ganster, Belange älterer Mitbürgern im Kreis intensiver angehen zu können.

Erste Aufgabe der neuen Kraft wird es sein, sich zu vernetzen, um den hilfesuchenden Senioren im entsprechenden Alter passgenaue Angebote zu vermitteln. Die Gemeindeschwesterplus soll zwar aktiv bei den mehr als 8.000 Kreisbewohnern dieser Altersklasse für ihr humanitäres Angebot werben. Sie wird aber nicht unangefordert bei diesen Menschen vorstellig werden. Es gilt auch zu vermeiden, Parallelstrukturen zu den vorhandenen Sozialstationen oder privaten Pflegediensten aufzubauen. Es soll als komplementäres Angebot rein ergänzend wirken, um Interessierte länger eigenständig und ohne kostenauslösende Pflege zu Hause wohnen lassen zu können.

„Das Angebot wird in der Verbandsgemeinde Rodalben gut angenommen. Dort ist seit Mai 2021 Lisa Bieber als Gemeindeschwesterplus präventiv beratend tätig. Es ist für die Senioren insgesamt wichtig, diese Hilfe beizubehalten und für den Landkreis auszubauen“, unterstreicht die Landrätin die Praxistauglichkeit des Projekts. Sowohl die engagierte Arbeit dort, als auch die Resonanz in der Bevölkerung sprechen dafür, dass dieses Projekt äußerst erfolgreich verläuft. Es sei absolut wünschenswert, die sehr wertvolle zugehende Hilfe flächendeckend im Landkreis zu installieren. Die vielfältigen Dienste und Einrichtungen aus dem Bereich Soziales und Pflege sowie die Pflegestützpunkte würden durch die Gemeindeschwesterplus perfekt ergänzt.