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Ortsfeste Satelliten-Kommunikationsanlage

Landkreis Südwestpfalz nimmt am INTERREG-Projekt „Sicherstellung der grenzüberschreitenden Kommunikation im Krisenfall“ teil.

Zur Krisenbewältigung ist eine effiziente Kommunikation zwischen den Gefahrenabwehrbehörden essentiell. Mit dem INTERREG-Projekt „Sicherstellung der grenzüberschreitenden Kommunikation im Krisenfall“ soll die Kommunikation der deutschen, französischen und schweizerischen Krisenstäbe bei einem flächendeckenden Stromausfall oder dem Ausfall der herkömmlichen Kommunikationswege gewährleistet werden. Das Projekt wird im Wesentlichen durch die finanzielle Förderung der Europäischen Union (EU) mittels des Programms zur Förderung der europäischen territorialen Zusammenarbeit, INTERREG V Oberrhein, ermöglicht.

„Als zum Mandatsgebiet der Oberrheinkonferenz gehörender Landkreis konnte sich die Südwestpfalz am interregionalen Projekt beteiligen“, zeigt Landrätin Dr. Susanne Ganster die Möglichkeit auf, die der Kreis genutzt hat, um im Katastrophenfall die Kommunikation, insbesondere im Nachbarbereich zu Frankreich beidseits der Grenze zu verbessern. Nicht zuletzt die Erfahrungen aus der Großschadenslage im Ahrtal haben gezeigt, dass die erdgebundene und auch mobile Infrastruktur schnell an ihre Grenzen stoßen, nennt Dr. Ganster ein gerade offensichtlich gewordenes Beispiel. Mit diesem zusätzlichen Kommunikationsmittel eröffnet sich auch der Landkreis neue und verbesserte Wege.

Die Anlagen werden nach und nach in den Krisenstäben oder Leitstellen der beteiligten Projektpartner installiert, so im Gebäude der Kreisverwaltung Südwestpfalz. Damit kann zukünftig die Satellitenkommunikation als ausfallsicheres Kommunikationsmittel genutzt werden, wodurch die Behörden im Mandatsgebiet der Oberrheinkonferenz noch besser vernetzt und auf Krisen vorbereitet sind. Die Satellitenterminals ermöglichen die Übertragung von Sprache und eine Datenkommunikation.

Beteiligte des Projekts sind, neben dem federführenden Regierungspräsidium Karlsruhe, die Projektpartner aus Baden-Württemberg (Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, Landratsamt Emmendingen, Landratsamt Lörrach, Landratsamt Karlsruhe, Landratsamt Rastatt, Landratsamt Ortenaukreis, Stadt Baden-Baden, Stadt Freiburg im Breisgau, Stadt Karlsruhe, Regierungspräsidium Freiburg), aus Rheinland-Pfalz (Kreisverwaltung Germersheim, Kreisverwaltung Südliche Weinstraße, Kreisverwaltung Südwestpfalz, Stadt Landau in der Pfalz), aus Frankreich (Préfecture du Bas-Rhin, Préfecture du Haut-Rhin, Service d’incendie et de secours du Bas-Rhin und Service d’incendie et de secours du Haut-Rhin) und aus der Schweiz (Kantone Aargau, Basel-Landschaft und Basel-Stadt). Geplant wurde das Projekt vom Expertenausschuss Kommunikationstechnik der Arbeitsgruppe Katastrophenhilfe der Deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinkonferenz.

Durch das INTERREG-Programm werden nicht nur die Beschaffung und Installation der Satellitenkommunikationsanlagen, sondern auch der Unterhalt und Betrieb bis Ende des Jahres 2022 gefördert. Außerdem sind die Entwicklung eines grenzüberschreitenden Kommunikationskonzeptes, die Schulung der Mitarbeiter und die Durchführung von länderübergreifenden Übungen unter Beteiligung aller Projektpartner geplant. Die gemeinsamen Schulungen und Übungen haben das Ziel, die Zusammenarbeit der Krisenstäbe und der Behörden zu fördern, zu festigen und auszubauen, ganz gemäß dem Slogan von INTERREG V Oberrhein: „Der Oberrhein wächst zusammen: mit jedem Projekt“.

Das Projekt „Sicherstellung der grenzüberschreitenden Kommunikation im Krisenfall“ wird mit einer Summe von voraussichtlich 263.345,12 Euro aus Projektmitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Dies stellt 60 Prozent der Gesamtaufwendungen der deutschen und französischen Projektpartner dar. Die schweizerischen Projektpartner werden finanziell durch die Schweizerische Eidgenossenschaft im Rahmen der Neuen Regionalpolitik sowie die Kantone Aargau, Basel-Landschaft und Basel-Stadt gefördert.

 

 

Hintergrundinformationen zu INTERREG

Mit dem Programm INTERREG V Oberrhein wird die grenzüberschreitende Kooperation von Regionen und Städten, beispielsweise beim Arbeitsmarkt, dem Umweltschutz und im Verkehr gefördert. Ziel des grenzüberschreitenden Kooperationsprogramms ist es, dass die Oberrheinregion sozial, wirtschaftlich und räumlich zusammenwächst.