Insbesondere freuen sich die Kreischefs über die Vorhaben an zwei „immens wichtigen Streckenabschnitten: Die Einhausung der B10 bei Birkweiler/Siebeldingen und die Untersuchung neuer Tunnelführungen bei Annweiler.“
Die Pläne des LBM sehen an der Anschlussstelle Birkweiler/Siebeldingen vor, einen 350 Meter langen Abschnitt zehn bis 14 Meter tieferzulegen und zu überdeckeln; die bisherige Brücke entfällt. „Dadurch werden die Anwohner künftig deutlich weniger Lärm ausgesetzt sein. Für sie bedeutet das mehr Lebensqualität“, so Landrat Seefeldt.
Die Verteilung der Verkehrsströme inklusive der Zu- und Abfahrten sollen laut LBM über einen Kreisel auf dem jetzigen Geländeniveau der Weinstraße erfolgen. Für diese ca. 40 Millionen Euro teure Einhausung hat der Bund als Kostenträger des Gesamtausbaues bereits seine Zustimmung signalisiert. Der Vorentwurf für die Planung soll im Frühjahr 2021 vorliegen, im Anschluss daran wird das Bundesverkehrsministerium beteiligt. Darauf folgt die Vorbereitung der Planfeststellungsunterlagen. „Ob die jetzt vorgesehene Länge der Einhausung aber ausreicht, um einen maximalen Lärmschutz zu erreichen“, sagt Seefeldt, „muss in den Vorplanungen mit untersucht werden. Gegebenenfalls plädiere ich für eine Verlängerung der umbauten Strecke.“
Weitreichend sind auch die Überlegungen in Sachen Streckenführungsvarianten für die Tunnel bei Annweiler: Landrätin Ganster und Landrat Seefeldt: „Es muss ohne weiteren Zeitverlust an einer Tunnellösung weitergearbeitet werden. Die Tunnel sind ein gefährliches Nadelöhr. Unabhängig davon, wie man zum B10-Ausbau steht, der vierspurige Ausbau ist längst Wirklichkeit und dabei dürfen die Tunnel nicht ein so großes Hindernis in der Mobilität und der Verbindung der Südpfalz und der Südwestpfalz darstellen.“
Sechs Varianten der Streckenführung mit Streckenlängen von rund sechs bis elf Kilometer liegen aktuell vor. Die Kosten variieren von ca. 213 bis 374 Millionen Euro. Anfang nächsten Jahres wird laut LBM das Raumordnungsverfahren für die Tunnellösung bei Annweiler beantragt. Die Vorzugsvariante, die der LBM vorgibt, wird die Parallelführung zur jetzigen B 10 sein. „Es muss dringend was geschehen. Das ist klar. Eine der untersuchten Varianten entspricht auch der Lösung, die bereits der SÜW-Kreistagsbeschluss von 2007 vorsieht, nämlich den Bau eines einzigen Basistunnels, der alle bestehenden Tunnels ersetzt. Bevor diese Möglichkeit kurzerhand vom Tisch gefegt wird und der LBM sich auf eine Variante fokussiert, muss auch diese eingehend betrachtet und entsprechende Argumente für und wider nachvollziehbar abgewogen werden“, fordert Landrat Seefeldt.
Beide Kreischefs erwarten darüber hinaus auch die weiteren Verfahrensschritte zur Erweiterung des Streckenverlaufs zwischen Hinterweidenthal und Hauenstein. „Besonders der als ‚Felsnase‘ bekannte Gefahrenschwerpunkt, wo es im Bereich mit zweispurigem Begegnungsverkehr immer wieder zu schweren Unfällen kommt, muss aufgelöst werden“, betont Landrätin Dr. Ganster.