Kampagne der westpfälzischen Gleichstellungsbeauftragten
Frauen sind immer noch stark benachteiligt. Gerade junge Frauen nehmen das aber kaum zur Kenntnis, sondern fühlen sich gleichberechtigt. Dabei sind Männer in der Politik viel präsenter. In den Räten, wo Entscheidungen gefällt werden, sitzen vor Ort etwa 80 Prozent Männer. Hier ermutigt und unterstützt Landrätin Dr. Ganster mit dem Frauenpolitischen Stammtisch in der Südwestpfalz politisch interessierte Frauen, sich zu engagieren und auch bei den anstehenden Kommunalwahlen daran aktiv etwas zu ändern. Weiter nennt sie beispielhaft Lohnunterschiede durch Arbeitsplätze in Teilzeit, anzugleichende Besoldungsgruppen für Mitarbeiterinnen und Quoten bei deren Einstellung.
Damit streift sie auch schon die fünf Kernthemen, welche von den Gleichstellungsbeauftragten der Landkreise Donnersbergkreis, Kusel, Kaiserlautern und Südwestpfalz sowie den Städten Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken in der gemeinsamen Kampagne FrauenStärken filmisch aufgegriffen wurden. Der Film benennt als umzusetzende Ziele explizit die im Grundgesetz Artikel 3 Absatz 2 festgeschriebene Gleichberechtigung der Geschlechter, das Schließen der Lohnlücke, die zwischen Männern und Frauen derzeit 21 % beträgt, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das Phänomen weiblicher Altersarmut zu besiegen, das Vorgehen gegen sexualisierte Gewalt und eben die größere Mitwirkung in politischen Gremien.
Rainer Guth, Landrat des Donnersbergkreises, gab Einblick in die Strukturen in seiner Verwaltung. „In der zweiten Führungsebene arbeiten etwa 50 Prozent Frauen. Für die erste Ebene kann ich diese Zahl noch nicht nennen.“ Als Landrat gewinne er alleine schon mit Blick auf die Ergebnisse bei Abitur-Verleihungen den Eindruck, dass die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen auch ohne Quote möglich sein müsse. Mit Blick auf die jeweilige Qualifikation müsse in vielen anderen Bereichen gleichberechtigte Verteilung stärker berücksichtigt werden.
Dass bei der Vorstellung im Haus der Kreisverwaltung Südwestpfalz in Pirmasens auch ein Landrat mitwirkte, erkannten die Gleichstellungsbeauftragten auch als Signal, wie wichtig Gleichstellung in den beteiligten Verwaltungen gesehen wird. Dort werden die Themen auch bislang schon, wenngleich mit unterschiedlichen Schwerpunkten, bearbeitet. Im Rahmen der Kampagne sollen nun Themen auch gemeinsam angegangen und verstärkt auf die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten aufmerksam gemacht werden.
Neben der eingerichteten Internetseite www.frauenstärken.de mit dem jederzeitigen Kontaktangebot der Ansprechpartnerinnen, setzt die Kampagne für die Zielgruppe junger Frauen auf den dort integrierten Film. So können sie die Botschaft auch in sozialen Netzwerken sehen und sollen, darauf wird gesetzt, diese auch verbreiten.