Mancher Autobesitzer fährt mit der Ideenwelt der Künstlerin
Die Künstlerin freut sich auf einen regen Besuch und Gedankenaustausch. Sie selbst wird bei der Vernissage am Sonntag, 6.01. um 11 Uhr anwesend sein, wozu alle Kunstinteressierte herzlich eingeladen sind. Die Ausstellung ist bis zum 3.02. täglich von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
Die Kalligraphie ist die Ausdrucksform, welche die Künstlerin Ingrid Gollong für sich gewählt hat und sie vereint damit Literatur und Kunst, die in ihrem Werk wie zwei Musen im Duett auftreten. Gollong lässt ihre geschriebenen Sätze dabei allerdings weit mehr sein, als eine bloße Aneinanderreihung von Buchstaben.
Ihre frühen Exponate sind von klarer, puristischer Strenge der Einzelformen gekennzeichnet und zeigen eine bemerkenswerte Präzision auch in ihrem Rhythmus und Gleichklang. Im Laufe der Jahre kommen immer mehr malerische Elemente hinzu und die Farbe gewinnt in Gollongs ganz eigener Bildsprache zunehmend an Bedeutung.
Der stahlig-scharfe Strich der Bandzugfeder beherrscht das Geschehen, an anderer Stelle wiederum die weichen Texturen von Balsaholz, Kreide, Pastell und Buntstift. Leichtfüßig fließend und elegant kommen ihre Arbeiten daher, die immer mehr das Gebiet der Kalligraphie zu verlassen scheinen um die Malerei für sich zu erobern. Zahlreiche Überlagerungen einzelner Bildteile, vernetzte Schichten und kontrastreiche Textfragmente untermalen dies Anliegen. Dabei entstehen Exponate mit Perspektiven jenseits jeglicher Zweidimensionalität.
Ihre Wortbilder eröffnen im Wechselverhältnis von Sprache, Schrift, Farbe und Form immer wieder neue malerische Gesamtkompositionen von beeindruckender Tiefe. Es geht nicht um schöne Schrift und schöne Farben, sondern um das "Kunstvolle Vor-Augen-Bringen von Textinhalten", erläutert die Künstlerin, „Schrift ist lesbare Sprache, übermittelt Bedeutungsinhalte, und liefert damit einen manifesten Zugang von Facetten der Wirklichkeit. Buchstaben sind zugleich aber auch Formen im Sinne der Kunst, sind stilbildend und können durchaus losgelöst von dem dahinter liegenden Sprachverständnis und -inhalt betrachtet werden.“
Durch ihren subtilen Umgang mit der scheinbar leichtfüßig über das Papier huschenden Schreibfeder und gleichsam mit kontrastreichen Akzentuierungen wie bei einem überraschend dazwischen donnernden Paukenschlag verbindet Ingrid Gollong beide Ebenen zu einem kunstvollen Ganzen.